ADHS
bei Kindern und Erwachsenen
heilpädagogische Infos zu Störungsbild und Therapiekonzept
Die Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit, das (unbeabsichtigte) Abdriften in neue Gefilde zeigt sich in allen Lebensbereichen. Manchmal auch nur in Gedanken. Irgendein Stichwort, und man ist mit den Gedanken völlig woanders und hört gar nicht mehr zu.
Das hyperaktive Verhalten ist anhaltend und kann durch Verbote oder den sozialen Kontext (d.h. wenn es in Situationen absolut nicht passt) kaum beeinflusst werden.
Wichtig ist, dass immer Alter, Reife und Temperament berücksichtigt werden. Für ein gesundes, junges, lebendiges Kind ist es "normal", dass es sich gerne bewegt, springt und hüpft (auch auf den Betten oder über Tisch und Bänke).
"Kaum gedacht, schon getan". Eine Idee taucht auf und wird umgehend in die Tat umgesetzt, ohne die Folgen zu bedenken oder Verbote zu beachten. So wie im Struwwelpeter das „Paulinchen“, das die Streichhölzer entdeckt und dann fasziniert mit dem Feuer spielt und alle dabei Warnungen, Gefahren und Verbote ausblendet. Oder leichtsinnig wie der “fliegende Robert“, der sich neugierig und unbedachtsam in ein schweres Unwetter begibt.
Das "ADHS-Plappermäulchen"
Natürlich hat nicht jeder, der ein solches Verhalten an den Tag legt, deshalb ADHS! Die Menschen sind verschieden, die einen spontan und temperamentvoll, die anderen bedächtiger. Und von Kindern und Jugendlichen kann man sowieso nicht erwarten, dass sie immer überlegt und mit Bedacht handeln. Es geht hier um die Menschen, denen die altersentsprechende Impulskontrolle trotz guten Willens nicht gelingt und die dadurch in Schule, Beruf und Privatleben in große Schwierigkeiten kommen. Es geht um die, die immer ins gleiche "Fettnäpfchen" treten und daran leiden.
Ganz besonders charakteristisch und treffend ist "Michel aus Lönneberga" von Astrid Lindgren als ein solch impulsives Kind in der Kinderliteratur beschrieben. Er hat die tollsten spontanen Einfälle, die er auch umgehend in die Tat umsetzt, ohne ohne lange nachzudenken. Er meint es nie böse, nur eben... "kaum gedacht und schon getan". Und das eben mal so, ohne die Folgen und Gefahren zu bedenken.
Damit sie Ausschau nach den Gästen halten können, kommt er mal eben auf die Idee, seine kleine Schwester die Fahnenstange hochzuziehen. Das Brennglas nimmt ihn so in Bann, dass er es gleich am Hut der Bürgermeistersfrau ausprobiert und sie beinah in Brand setzt. Es lohnt sich dies Geschichten von Michel mal von dieser Warte aus zu lesen.
Weitere Beispiele aus der Kinderliteratur: → AHDS in Kinderliteratur
ADHS ist zwar, je nach Ausprägung, eine deutliche "Lebenserschwernis" im Alltag, aber die betroffenen Menschen haben oft einen ausgesprochen gutmütigen, liebenswerten Charakter und meinen es meist gut. Mehr darüber » Positive Eigenschaften
Die Gefahr ist nur, dass durch die sozialen Folgen und Reaktionen der Mitmenschen die hypersensible Seele des Kindes Schaden nimmt. Ich weiß, es ist eine Mammutaufgabe für Eltern. Aber es lohnt sich! Ich habe es vielfach selber beobachtet.
Es sind eben "besondere" Kinder! Immer wieder vergeben, neu anfangen! bedingungslos lieben!
Jeder Schulabschluss lässt sich nachholen. Eine beschädigte Seele kaum reparieren. Die Seele der Kinder ist wie weiches Wachs formbar. Später, wie dieses, nur schwer und aufwendig korrigierbar. Geld ist Schall und Rauch, man muss leider als Mutter beruflich zurückstecken. Aber das würden Sie bei einer Krebserkrankung oder ähnliches ja auch tun, ihrem Kind um jeden Preis beistehen.
Abschminken kann man sich auch irgendwelche Anerkennung. Im Gegenteil, die Schuld wird dem Elternhaus zugewiesen, bevorzugt der Mutter. Man muss allerhand auf sich nehmen, aber der Lohn ist groß durchzuhalten!
Eine Hilfe kann der christliche Glaube sein. Über Jesus, als den kommenden Messias wurde gesagt: "Er war der Allerverachtetste und Unwerteste..."Jesaja 53,3 Man befindet sich also in guter Gesellschaft.