ADHS
bei Kindern und Erwachsenen

heilpädagogische Infos zu Störungsbild und Therapiekonzept
ADHS Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung

Wann eine Selbstbehandlung mit CBD möglich ist

Viele von ADHS betroffene Menschen erhalten eine medikamentöse Behandlung mit dem Ziel, die Symptome einzudämmen. Diese Psychostimulanzien sind allerdings nicht frei von Nebenwirkungen. Oftmals verringern sie den Appetit oder beeinträchtigen den nächtlichen Schlaf. Eine ergänzende Therapie mit dem nebenwirkungsarmen CBD kann sich bei ADHS als hilfreich erweisen.

Grundsätzlich ist eine eigenverantwortliche Behandlung mit CBD Kapseln oder Öl bei Erwachsenen möglich. Bei ADHS Kindern ist vor der ersten Anwendung von CBD-haltigen Produkten unbedingt ärztlicher Rat einzuholen. Zwar können Eltern betroffener ADHS Kinder vorab eine Liste von Online-Shops, in denen man CBD Öl kaufen kann, einsehen. Doch reagiert der kindliche Körper mitunter empfindlicher auf die CBD-Darreichung. Vereinzelt treten Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit auf.

Im Allgemeinen sind diese Beschwerden nicht so stark ausgeprägt wie die durch herkömmliche Medikamente hervorgerufenen. Grundsätzlich raten Experten kleinen Patienten von der Einnahme von CBD-Öl oder Kapseln ab. Denn das kindliche Gehirn ist – anders als bei den Erwachsenen – noch nicht vollumfänglich entwickelt. Neurologische Fortschritte, die bei Kindern und Jugendlichen entstehen, könnte das eingenommene CBD hemmen. Mangels medizinisch fundierter Studien zur Problematik ist die CBD-Einnahme für ADHS-Kinder insgesamt als unsicher einzustufen.

Empfehlenswerte Dosierung von CBD für ADHS betroffene Erwachsene

Jeder Körper reagiert individuell unterschiedlich auf das verabreichte CBD. Aus diesem Grund gibt es keine einheitlichen Dosierungswerte für ADHS betroffene Menschen. Als Standardmäßige Dosierung empfehlen Forscher und Mediziner zwei Mal am Tag 25 mg CBD Öl. Für Jugendliche bemessen die Experten einen niedrigeren Wert, der sich bei Bedarf auf maximal 25 mg täglich steigern lässt. Kleine Kinder indes sollten keinen Zugang zu CBD-haltigen Produkten bekommen.

Wirkungszusammenhang von CBD bei ADHS

Das hyperaktive Verhalten gepaart mit Konzentrationsschwierigkeiten kann den beruflichen und privaten Alltag belasten. Bei vielen Betroffenen, die typische Leitsyptome aufweisen, wirkt sich ADHS auch auf das soziale Erleben aus. Das impulsiv-unaufmerksame Verhalten tritt allerdings nicht infolge einer falschen oder unzulänglichen Erziehung auf. Vielmehr handelt es sich um eine neurologische Dysfunktion. Diese geht mit einem gesteigerten Cortisol-, und einem gesunkenen Dopamin-Wert einher. Cortisol ist als in der Nebenniere gebildetes „Stresshormon“ maßgeblich an wichtigen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Dopamin hingegen gehört zu den wichtigsten Neurotransmittern im Gehirn. Ein Dopaminmangel führt zu depressiven Verstimmungen und Aufmerksamkeitsstörungen. Beide Faktoren begründen gemeinsam das klinische Beschwerdebild von ADHS.

Bei diesem dysfunktionalen Ungleichgewicht setzt die Wirkung des nicht-psychoaktiven CBDs an. Forscher wiesen in einer Studie einen positiven Zusammenhang zwischen dem Cannabidiol und verbesserten kognitiven Prozessen nach. Anhand von Tierstudien fanden sie heraus, dass das CBD es dem Gehirn erleichtert, Dopamin und Serotonin zu übertragen. Dies führe zu einer spürbaren Reduzierung der hyperaktiven Verhaltensweisen. Indem das CBD die Adenosinrezeptoren im Gehirn aktiviert, könne es zudem Ängste mindern und die Konzentrationsfähigkeit optimieren.


Durchgeführte Studien zum Wirkungszusammenhang zwischen CBD und ADHS

Die Studien zum Einsatz von CBD bei ADHs sind rar gesät. Bisher beschäftigten sich lediglich eine Hand voll Untersuchungen mit den Auswirkungen der Cannabis-Einnahme auf ADHS. Dabei handelt es sich allerdings um den psychoaktiven Teil der Cannabis-Pflanze. Dieser ruft rauschartige Zustände hervor und ist in Deutschland nur auf Basis ärztlicher Atteste legal erhältlich. So suchte die deutsche Psychotherapeutin Dr. Eva Milz in einer retrospektiven Untersuchung mehrerer ADHS-Betroffener nach möglichen Antworten. Sie stellte einen positiven Zusammenhang zwischen den geringeren Symptomen und der Gabe von Cannabis fest. Einige der Patienten, bei denen die standardisierten Medikamente wirkungslos blieben, sprachen positiv auf Cannabinoide an.

In einer weiteren 2013 durchgeführten Studie wurden ADHS-Betroffene angeleitet, sich selbst mit Cannabis zu behandeln. Viele berichteten daraufhin, dass ihre Symptome zusammenhängend mit der Behandlung zurückgegangen seien. Vor allem das ADHS-typische impulsive und hyperaktive Verhalten habe sich verringert. Weiterhin berichteten einige Anwender von einem besseren Schlaf und weniger heftigen Stimmungsschwankungen.

Nur zertifizierte Produkte gewährleisten qualitative Sicherheit

Der Markt der CBD-Öle ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Neben den renommierten Herstellern produzieren viele unbekannte Firmen CBD-haltige Produkte. So verwundert die Tatsache nicht, dass manche Öle weder verträglich noch qualitativ hochwertig beschaffen sind. So sollten ADHS-Betroffene mit äußerster Vorsicht bei der Auswahl therapieergänzender Produkte vorgehen. Folgende Aspekte gilt es im Umgang mit den unterstützenden CBD-Produkten zu berücksichtigen:

  • CBD-Öle, die ein Bio-Siegel tragen, bringen eine bessere Qualität als ähnliche Waren ohne ein solches Siegel mit. Bioprodukte müssen hohen Anforderungen und Auflagen gerecht werden. Deshalb sind sie frei von jeglichen chemischen Stoffen.
  • Ein empfehlenswertes CBD-Öl für ADHS-Betroffene bringt ein Qualitätszertifikat mit. Das Zertifikat weist auf eine regelmäßige Kontrolle der im Öl vorkommenden Inhaltsstoffe hin. Da ein staatlich beauftragtes Institut die Analyse durchführt, ist diese als seriös einzustufen.
  • Neben den genannten Faktoren sagt das Herkunftsland etwas über die Qualität des CBDs aus. Für ADHS-Erwachsene kommen ausschließlich zertifizierte Produkte aus dem deutschsprachigen-, niederländischen- und skandinavischen Raum in Betracht.
  • Zu den wichtigsten Kriterien für eine sichere Einnahme gehört der CBD-Gehalt. Anwender mit diagnostiziertem ADHS-Leitbild sollten das CBD-Öl wohlüberlegt dosieren. Anfangs ist ein fünfprozentiger Gehalt ausreichend, um schwach ausgeprägte Beschwerden zu mindern. Zu höher dosierten Produkten mit 20- bis 30-prozentigem CBD-Gehalt sollten Anwender nur auf ärztliches Anliegen hin greifen. Dies könne bei starken Beschwerden, die das berufliche und private Leben stark beeinträchtigen, erwogen werden.

Warum die CBD-Einnahme eine ergänzende Behandlungsmöglichkeit bleibt

Insgesamt kann der entspannende und beruhigende psychische Effekt von CBD eine wirksame Ergänzung der bestehenden Therapie sein. Jedoch ist auch das nicht-psychoaktive CBD nicht als alleiniges Heilmittel zu werten. Es dient lediglich dazu, die bestehenden Symptome auf schonende Art und Weise zu reduzieren.